Rede auf der Kundgebung „Verhindert das Massaker an den armen Bauern in Brasilien!“

Als Internationale Arbeiterhilfe unterstützten wir die derzeit stattfindenen Aktivitäten zur Verhinderung eines Massakers an der Bauernbewegung in Brasilien. Vergangenes Wochenende gab es dazu eine erste Kundgebung in Wien bei der wir uns beteiligt haben und folgende Rede halten konnten. Mehr Informationen zur Solidarität mit der Bauernbewegung in Brasilien findet ihr HIER.

Liebe Freundinnen und Freunde, Genossinnen und Genossen!

Vielen Dank dafür, dass ihr heute alle gekommen seid. Diese Kundgebung ist ein erster Schritt darin, unsere Ablehnung gegenüber dem Massaker auszudrücken das in Brasilien gegen die kämpferische Bauernbewegung geplant wird. Wir wollen unsere Solidarität zum Ausdruck bringen, wir wollen auf dieses geplante Massaker hinweisen und das Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit darauf richten. Gemeinsam mit hunderten und tausenden anderen Aktionen die dazu rund um die Welt stattfinden, können wir der kämpferischen Bauernbewegung Brasiliens zu Hilfe kommen, wir können dafür sorgen, dass der alte brasilianische Staat seine Massaker-Pläne nicht unbemerkt weiterverfolgen kann! Daher ist es sehr wichtig dass wir heute hier zusammenkommen und ebenso, dass wir das Thema weiterverfolgen, in Zukunft immer wieder etwas dazu machen und aufmerksam bleiben! Daher nochmals unser herzlicher Dank für eure Teilnahme!

Seit vielen Jahren, auch schon lange vor Bolsonaro, verstärken sich die politischen und wirtschaftlichen Kämpfe der Bauern, der Arbeiter, des Volkes in Brasilien. Sei es gegen Fahrpreiserhöhungen, gegen Privatisierungen, gegen Repression und gezielte Ermordungen von Aktivisten verschiedener Bewegungen, gegen den Verlust von Arbeitsplätzen, oder auch gegen die Fußballweltmeisterschaft, die vor allem ein Spektakel für die Profite des Kapitals war, aber hohe wirtschaftliche und sozialen Koste von großen Teilen des Volkes forderte. In all diesen Bewegungen und Kämpfen zeigen die armen und landlosen Bauern Brasiliens, zeigen die brasilianischen Arbeiter und das brasilianische Volk, dass sie nicht mehr so weiter machen wollen wie bisher. In der gegenwärtigen Wirtschaftskrise hat sich die Armut im Land mehr als verdoppelt und die ganze Welt sieht, dass auch in Brasilien von den staatlichen Behörden kein Finger gerührt wird, um inmitten der Pandemie die Gesundheit des Volkes zu schützen. Revolutionäre Kräfte in Brasilien haben daraufhin aus eigener Kraft Gesundheitskomitees geschaffen. Doch was passiert? Sie werden bekämpft und verfolgt! Wir sagen aber laut und deutlich, dass wir das nicht länger hinnehmen werden, denn: DIE KÄMPFE UND DER WIDERSTAND SIND RICHTIG UND HABEN UNSERE VOLLE SOLIDARITÄT!

Schon 1995 gab es im Bundesland Rondonia, in Santa Elina, ein Massaker an armen und landlosen Bauern. Oberst der Militärpolizei war damals Jose Hélio Cisneiro Pacha, und er ist es heute noch. Die Bauern nennen ihn „Schlächter von Santa Elina“, denn er befehligte damals das MASSAKER, er ordnete damals FOLTER an – UND DAS WILL ER AUCH JETZT WIEDER TUN!

In dieser Region, in Santa Elina, besetzten Bauern, organisiert in der „LIGA DER ARMEN BAUERN“ – LCP, Land für 600 Familien um es kollektiv, in gemeinsamer Arbeit zu bewirtschaften, wozu sie das „CAMP MANOEL RIBEIRO“ gründeten. Sie nahmen das Land vom Grußgrundbesitz. Um dieses gerechte Vorhaben zu stoppen, bereitet der alte Staat nun wieder ein Massaker vor und will die kämpferische Bauernbewegung kriminalisieren, indem er sie als „Revolutionsorganisation“ und „Terroristen“ bezeichnet. DAMIT ZEIGT ER SICH ALS STAAT DER AUSBEUTER UND GROẞGRUNDBESITZER, denn gegen gerechte Forderungen und Aktionen sagt er nur: „Terroristen“! Doch was ist daran „terroristisch“, wenn sich arme und landlose Bauern ein Stück Land nehmen, um es zu bewirtschaften?!

Der alte Großgrundbesitz ist nicht „natürlich“ in Brasilien, sondern es gibt ihn, weil er konserviert wird durch die imperialistischen Kräfte der EU und aus den USA! Die Konzerne und Monopole des Bergbaus, der Fleisch-, Holz- und Futtermittelindustrie unterstützen und erhalten den Großgrundbesitz, um das Land besser ausbeuten zu können. Auch die Freihandelsabkommen der EU mit Brasilien spielen genau diese Rolle! DAFÜR GEHEN SIE ÜBER LEICHEN UND VERÜBEN MASSAKER AN DER BEVÖLKERUNG! Als Demokraten und Antiimperialisten in einem EU-Land, wollen wir daher besonders unsere Solidarität mit dem gerechten Kampf der Bauern vom Camp Manoel Ribeiro zum Ausdruck bringen. Wir wollen die ausbeuterische und unterdrückende Politik nicht länger hinnehmen und vor allen Augen auf die geplanten Verbrechen hinweisen, die im Dienste des Maxmialprofits verübt werden sollen. Wir sagen laut und deutlich:

NEIN ZUM MASSAKER!

TOD DEM GROßGRUNDBESITZ!

KEINE KRIMINALISIERUNG DES KAMPFES UM LAND!

SOLIDARITÄT MIT DER LIGA DER ARMEN BAUERN!

Internationale Arbeiterhilfe, 7. Mai 2021

Hinterlasse einen Kommentar